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Ein Wort zum „Neuen Jahr“

Die Bibel - Jakobus 4, 13 – 15

13. Und nun ihr, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die oder die Stadt gehen und wollen ein Jahr dort zubringen und Handel treiben und Gewinn machen -,
14. und wisst nicht, was morgen sein wird. Was ist euer Leben? Ein Rauch seid ihr, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet.
15. Dagegen solltet ihr sagen: Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun.

Ein Bibeltext, der wie gemacht zu sein scheint für ein Wort, das zur Jahreswende gleichermaßen die Rückschau auf 2003 wie auch die Erwartungen und Hoffnungen für das Jahr 2004 im Blick hat.

Wie kann Altes verarbeitet werden? Ist es möglich, aus Krisen und erlittenen Enttäuschungen zu lernen? Lassen sich Erfolge wiederholen bzw. ausbauen? Wie sicher ist mein Arbeitsplatz? Hält meine Partnerschaft? Kann ich meinen Kindern ein guter Wegbegleiter, den Freunden und Bekannter ein verlässlicher Ratgeber sein?

Frohen Mutes in die kommenden Monate zu wandern, aber ohne übermäßigen und falschen Enthusiasmus vorzugehen, das wollen die Verse aus der Schrift mich lehren. Ich soll mich nicht allein auf die eigenen Fähigkeiten verlassen, im Blick haben, dass Gott meine Schritte lenkt. Es liegt letztendlich an ihm, ob meine Vorhaben gelingen oder nicht. Ich muss mich immer wieder von ihm, meinen Herren, überprüfen lassen.

Ich blicke zurück. Zornig bin ich noch über das Treiben der Sylvesternacht, man ließ es knallen und krachen ohne Sinn und Verstand bis in die allerfrühesten Morgenstunden des neuen Jahres. Von zunehmender Armut in unserem Land war in dieser Nacht wenig zu spüren. Eigens eingerichtete und nur für kurze Zeit angemietete Geschäfte verkauften das Feuerwerk ‚en gros’. Die Menschen schleppten es nicht nur in einer Tüte in die Häuser, sondern in mehreren.

Warum nur ? Ich könnte bei besonderer Anstrengung eine Form von Verständnis entwickeln. Für viele Menschen war es ein schlimmes Jahr. Männer und Frauen wurden durch den Verlust der Arbeit ihrer bis dato sicher geglaubten Existenz beraubt. Sie müssen sich umstellen. Junge Leute sehen in einem Leben mit Arbeit keine Perspektive mehr und flüchten sich in ein ‚Vergnügungsdasein“. Leider werden sie von Älteren bestärkt, die in kaum einen beruf mehr eine Chance sehen. Ja, von so einem schlimmen Jahr kann man nur auf besondere, d.h. lautstarke Art und Weise Abschied nehmen! „Lebe wohl, du altes Jahr, ich setze meine Hoffnung in ein neues!“, so hat manch’ einer wohl gesagt!

Die Verse aus dem Jakobusbrief gehen differenziert an Zukunftsperspektiven, falsche Träume und Vorhaben sowie Illusionen heran. „ . . . in die Stadt gehen . . . Handel treiben und Gewinn machen.!“ Aufschwung und Konjunktur sind die „Goldenen Kälber“ der modernen Gesellschaft! Wüsste man wie, es würde diesen Götzen, um sie gnädig zu stimmen, geopfert werden. Unser Wirtschaftssystem ist wohl ohne permanenten Aufschwung nicht mehr denkbar. Längst drängt sich die Frage auf: Muss es immer bergauf gehen? Wenn wir eine gerechte Verteilung der Güter in aller Welt im Sinn haben, dann geht das nur, wenn wir uns einschränken.

„Was ist euer Leben?“ Der Mensch nimmt sich zu wichtig! Unsere Gesellschaft ist krank, alles dreht sich um belanglose Dinge! Am Samstag nach den Weihnachtsfeiertagen konnte man auf den Titelseiten der Boulevardblätter erblicken, wie diese sich mit 4/5 einem nach Weihnachten ausgesetzten Hund beschäftigten und sich mit einer kleinen Überschrift dem Erdbeben im Iran widmeten („20 000 Tote bei Erdbeben im Iran!“) Die Prioritäten sind in einer kranken Gesellschaft ohne verlässliche und vernünftige Werte aus dem Ruder geraten.

„Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun!“

In allen Lebenslagen möchte ich auf Gott setzen! Ich will nach seinem Willen und Plan für mein Leben fragen!

Dazu gehört mit biblischer Sicherheit immer wieder der regelmäßige Austausch im Gebet. Sonst ist das Christ sein nicht mehr lebendig, und neue Unsicherheit zieht auf. Sicherheit in Entscheidungen entsteht vornehmlich durch den steten Gebrauch des Wortes Gottes. Gottes Geist kann beim Lesen unsere Gedanken zu den richtigen Entschlüssen führen. Das ist sicher. Was wir uns erbeten, muss nicht mit Sicherheit eintreffen. Geht es doch um Gottes Willen, der korrigierend unsere Gebete übersetzt. Wie Gott die Gebete erhört, bleibt spannend. Wer auf Jesus baut, hat mit Sicherheit richtig gebaut. Wer seine eigene Suppe kocht, der braucht sich nicht wundern, wenn das Rezept nicht gelingt. Vielleicht hilft ein Rezept für das „Neue Jahr“:

Man nehme zwölf gut reife Monate und achte darauf, dass man sie vollkommen säubere und sie frei von bitterer Erinnerung, von Groll und Rachsucht, von Neid und Eifersucht sind. Man entferne von ihnen jede Spur von Kleinlichkeit und Niedrigkeit und alle unbewältigte Vergangenheit. Die zwölf Monate müssen also frisch und sauber sein. wie sie aus der Werkstatt Gottes hervorgehen. Man zerlege jeden Monat in dreißig oder einunddreißig Tage. Man richte jeweils nur einen einzigen Tag an. Und damit diese einzelnen Tage die besten unseres Lebens werden, beachte man sorgfältig die folgenden Anweisungen: Für jeden Tag nehme man einige Teile Gebet und Arbeit, Entschlossenheit und Gelassenheit, Überlegung und Vertrauen, Mut und Bescheidenheit. Nun Füge man dem Ganzen einen Löffel fröhliche Schwungkraft, eine Messerspitze Nachsicht und eine gute Dosis aufrichtige Herzlichkeit zu. Sodann übergieße man das Ganze mit Liebe und rühre es kräftig um. Man garniere zuletzt alles mit einem bunten Sträußchen kleiner Aufmunterungen und trage es mit Heiterkeit auf den Tisch.

Trotz aller Vorsätze kann unser Leben nur auf Gott hin gerichtet sein!

Ein gutes, von Gott gesegnetes Jahr 2004!

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